Wie spielt sich FINAL FANTASY VII Remake eigentlich?

In einer erweiterten Demo führte uns Producer Yoshinori Kitase durch zahlreiche Details des Spiels - von der grundlegenden Steuerung bis zu einigen fortgeschrittenen Techniken.
Von Duncan Heaney

Vor kurzem gab es bei Square Enix hinter verschlossenen Türen eine erweiterte Demo von FINAL FANTASY VII REMAKE zu sehen - und die wurde von Producer Yoshinori Kitase höchstpersönlich präsentiert.

Er gewährte einen ausführlichen Blick auf die berühmte Anschlagsmission zu Beginn des Spiels, die sich um die Aktivistengruppe AVALANCHE und ihre versuchte Zerstörung eines der Energiereaktoren des bösen Konzerns Shin-Ra dreht.

Im Verlauf der Demo kommentierte Kitase-san das Gezeigte und erläuterte die Hintergründe zu einigen der neuen Features im Remake, demonstrierte die gewaltige Breite der im Spiel verfügbaren taktischen Optionen und tauchte tief in das ein, was ihr als Spieler zu tun bekommt.

Wie beginnt FINAL FANTASY REMAKE?

Die Demo startet mit einer Szene, welche die Fans des Originals sofort wiedererkennen werden. Ein Zug fährt in die Sektor-1-Station in Midgar ein und hat ein paar blinde Passagiere an Bord: Biggs, Wedge, Jessie und natürlich Barret.

Die Truppe verlässt den Zug und macht kurzen Prozess mit den überraschten Sicherheitsoffizieren. Dann hüpft noch jemand vom Zug und wir bekommen jedermanns Lieblings-SOLDAT zu Gesicht: Cloud Strife.

Es ist eine originalgetreue Neuinterpretation der ikonischen Startsequenz. "Wie hätten wir das Spiel sonst beginnen lassen sollen?", so die rhetorische Frage von Kitase-san.

FFINAL FANTASY VII REMAKE - Der grundlegende Kampf

Mehr Sicherheitsleute von Shin-Ra tauchen auf und die AVALANCHE-Mitglieder überlassen sie Cloud und seinem gewaltigen Panzerschwert.

Die Viereck-Taste steuert Clouds grundlegende Schwertangriffe. Schläge können zu spektakulären Kombos verkettet werden, wenngleich der Schaden durch diese Angriffe etwas limitiert ist.

Aber die Angriffe haben zweifachen Nutzen - sie füllen auch die wichtige ATB-Leiste auf. Ist sie voll, lässt sich eine Spezialaktion durchführen, Magie einsetzen oder ein Gegenstand nutzen - und das kann alles richtig heftigen Schaden verursachen.

Solange man eine volle ATB-Leiste hat, kann man im Taktikmodus ein Kommando ausgewählt werden. Man öffnet einfach das Kommandomenü und die Zeit vergeht im Schneckentempo. Das funktioniert ganz unabhängig davon, was der Charakter gerade tut.

Laut Kitase-san dient dies dazu, dass die Leute, die ihre Taktik durchdenken wollen, auch die Zeit haben, um im Kampf Entscheidungen zu treffen.

Zusätzlich sieht das Ganze aber auch extrem cool aus - und stellt die grandiosen Animationen des Spiels ins Rampenlicht. Wenn wir das finale Spiel zocken, werden wir dieses Menü wohl diverse Male aufpoppen lassen, einfach nur, um Cloud so dramatisch wie möglich aussehen zu lassen.

Spezialattacken

Mit voller ATB kann Cloud einen seiner zahlreichen Spezialangriffe durchführen. In unserer Demonstration setzte er eine Sprungattacke namens Mutangriff ein. Fans dürfte der Begriff bekannt vorkommen - im Originalspiel handelte es sich dabei um einen Limit Break -, aber hier ist es eine Spezialaktion, die immer dann eingesetzt werden kann, wenn sich die ATB-Leiste leeren lässt.

Cloud springt in die Luft und lässt seine Klinge mit einem befriedigend satten Soundeffekt auf den Gegner herabsausen. Die klägliche Shin-Ra-Wache ist schnell erledigt und Cloud dringt weiter in den Reaktor vor.

Überlebenstipps für den Kampf

Mehr Shin-Ra-Truppen greifen an, und Kitase-san nutzt die Gelegenheit, um uns etwas über zwei weitere essentielle Komponenten des Kampfs zu erzählen: Blocken und Ausweichen.

Durch Halten von R1 hält Cloud sein gewaltiges Panzerschwert empor und funktioniert es dadurch im Endeffekt zu einem Schild um. Angriffe perlen von der mächtigen Klinge ab und unser spitzhaariger SOLDAT nimmt deutlich weniger Schaden.

Für gewöhnlich ist es aber natürlich besser, gar keine Treffer einzustecken als nur den Schaden zu reduzieren. Ein Druck der X-Taste lässt Cloud in eine beliebige Richtung rollen und erlaubt ihm, den Schlägen der Gegner auszuweichen - anschließend kann er kontern, wenn ihre Deckung offen ist.

Das Ausweichen sollte praktischerweise mit dem Aufschalten des Gegners kombiniert werden, was sich durch Druck auf den rechten Stick machen lässt.

Ein umwerfendes Kampfsystem

CCloud und seine Leute betreten das nächste Gebiet der Anlage und das Spiel wechselt sanft von der Zwischensequenz zurück zum Gameplay. Weil die Story von FINAL FANTASY VII so wichtig ist, liegt auf einer möglichst nahtlosen Erfahrung des Spielers laut Kitase-san ein gewaltiger Fokus des Teams.

Er stellt eine weitere wichtige Mechanik des Kampfsystems vor: Das Taumeln. Wenn man Gegnern Schaden zufügt, füllt sich eine Leiste. Erreicht sie ihr Maximum, taumelt der Gegner und ist anfällig für jede Menge Schaden.

Wir bekommen das in der Demo zu Gesicht, als Shin-Ra gefährliche Wachhunde ins Geschehen bringt. Nach einigen Treffern taumeln die vorher mächtigen Hunde und nehmen 160% Schaden. Das heißt also, dass Clouds Angriffe plötzlich 1,6 Mal effektiver sind, und dass die fiesen Köter relativ schnell erledigt sind.

Kitase-san gibt zu bedenken, dass die Gegner in diesem Startbereich noch relativ schwach sind. Später im Spiel wird die Taumel-Mechanik aber unverzichtbar sein, um im Kampf die Oberhand zu behalten.

Eine Abkürzung zum Erfolg

Noch ein hilfreicher Tipp von Kitase-san: Abkürzungen.

Wer seinen Kampf schneller mag, kann Fähigkeiten, Magie und Gegenstände auf verschiedene Shortcuts legen und sie im Kampf einsetzen, ohne das Spiel pausieren zu müssen.

Bis zu vier Shortcuts lassen sich zuweisen, aktiviert werden sie über Halten von L1 und den Druck auf eine der Aktionstasten.

Betreiben und Bestrafen

Ein finales Detail der Steuerung, das Kitase-san demonstriert, ist die Möglichkeit, zwischen Modi zu wechseln. Mit einfachem Druck auf die Dreieck-Taste wechselt Cloud zwischen Operator- und Punisher-Modus.

Als Operator sorgt Cloud mit schnellen, flüssigen Hieben dafür, dass schwache Gegnern in schneller Folge aus dem Weg geräumt werden.

Ein flinker Druck auf die Dreieck-Taste lässt ihn zum Punisher-Modus wechseln. Nun schwingt er sein Schwert sehr viel langsamer, aber der zugefügte Schaden ist deutlich erhöht.

Charaktere auf einer höheren Stufe

Wie im originalen FINAL FANTASY VII kämpft sich die Gruppe ihren Weg zu einem Aufzug, der sie zum Reaktorkern hinab bringt. Barret nutzt die Gelegenheit, Cloud die Situation nahe zu bringen - Shin-Ra saugt Mako-Energie ab, die Lebensenergie des Planeten.

Die Szene zeigt, wie viel tiefer die Interaktionen zwischen den Charakteren in FINAL FANTASY VII REMAKE gehen. Jessies resignierter Blick, als Barret zu seinen leidenschaftlichen Tiraden ansetzt, ist ein perfektes Beispiel - ein beiläufiges Detail, das so viel über diese Charaktere und ihre Beziehungen aussagt.

Laut Kitase-san ist das eine weitere Sache, die das Entwicklerteam auf jeden Fall richtig hinbekommen will. Als das ursprüngliche Spiel veröffentlicht wurde, hatte man keinen Zugriff auf Sachen wie Motion Capturing, Sprachausgabe oder Kameraführung.

Nun aber werden all diese Werkzeuge genutzt, um die Charaktere detaillierter und unwiderstehlich zu machen.

Barret Wallace kommt in den Kampf

Die Gruppe verlässt den Aufzug und Barret schließt sich ihr als spielbarer Charakter an. Hier dürfen wir feststellen, wie markant jeder einzelne Charakter sein wird.

Durch Druck von Rauf und Runter auf dem Steuerkreuz wird zwischen den Charakteren gewechselt - und man kann ihnen auch Kommandos über das Befehlsmenü zuweisen, wenn ihre ATB-Leisten voll sind.

Statt in den Nahkampf mit Gegnern zu gehen, sorgt Barret aus der Entfernung mittels Schusswaffe für Schaden. Und das ist recht hilfreich, weil der Reaktorkern gespickt ist mit Geschützen, die Clouds Klinge nicht erreichen kann.

Es gibt auch andere subtile Unterschiede - statt den Modus umzuschalten aktiviert der Druck auf Dreieck einen mächtigen aufgeladenen Schuss. Damit füllt sich die ATB-Leiste erheblich schneller als durch reguläre Angriffe, aber die Aktion hat auch einen Abklingzeit, die einen dazu zwingt, ihren Einsatz strategisch zu planen.

Während sich die grundlegende Steuerung der Charaktere also gleicht, scheint ihr Spielstil und ihre Wirksamkeit doch sehr unterschiedlich zu sein, was interessante und herausfordernde Kampfbegegnungen und jede Menge Optionen für den Spieler möglich macht.

Und das war so ziemlich das Ende der Vorführung. Noch ein Stückchen weiter wären wir auf den berühmten Skorpion-Boss gestoßen - und den gab's ja schon ausgiebig im Rahmen der E3 zu sehen..

Die vielleicht stärkste Botschaft der Demo: Das Kampfsystem ist so designt, dass die Spieler die Möglichkeit haben, ihre bevorzugte Spielweise zu wählen.

Der taktische Modus ist fantastisch für Spieler, die sich Zeit lassen, Strategien abwägen und die maximale Kontrolle über die Aktionen ihrer Truppe haben wollen. Shortcuts sorgen dagegen für Leute, die auf flotte und nahtlose Action stehen, für ein flüssiges Geschehen.

Hoffentlich konnten wir euch einen hilfreichen Einblick in das geben, was euch beim Spielen von FINAL FANTASY VII REMAKE erwartet.

Das Spiel wird am 3. März 2020 erscheinen. Ihr könnt es aber jetzt schon vorbestellen.

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