FINAL FANTASY VII REBIRTH: Der Flashback zum Flashback, Teil 1: Die Erschaffung von Nibelheim

Mit Director Naoki Hamaguchi tauchen wir tief in das Nibelheim-Flashback ein, um die Geheimnisse hinter der Erschaffung der ikonischen Szenen zu ergrÃŒnden.
Dienstag, 9. April 2024 15:00
Von Duncan Heaney

Das legendÀre Nibelheim-Flashback von FINAL FANTASY VII war schon immer eine Erfahrung, die einem die Augen öffnete.

Es erklÀrt, warum ein edler Kriegsheld wie Sephiroth der Dunkelheit anheimfÀllt. Es erklÀrt auch, was in Clouds und Tifas Heimatstadt passiert ist und zeigt die traumatischen Ereignisse, die sie zu den Charakteren gemacht haben, die wir heute kennen.

Mit anderen Worten – es handelt sich um einen wichtigen Teil der Story... Was das Flashback zu einem perfekten Ort fÃŒr den Beginn von FINAL FANTASY VII REBIRTH macht! Das Flashback bildet das erste Kapitel des Spiels und schickt die beiden SOLDATEN Cloud und Sephiroth auf einer vermeintlichen Routinemission in das kleine Dorf Nibelheim.

Die Routine findet aber schon bald ein Ende.

Die Sequenz war frÃŒher schon legendÀr, aber das neue Spiel macht sie wuchtiger denn je. Und zwar auf eine Weise, die uns zu der Überlegung brachte, dass es doch interessant wÀre, tief in dieses Kapitel einzutauchen und es komplett zu erkunden.

Zu diesem Zweck saßen wir kÃŒrzlich mit dem Director des Spiels zusammen, Naoki Hamaguchi, um Schritt fÃŒr Schritt durch die FINAL FANTASY REBIRTH-Version des Nibelheim-Flashbacks zu gehen und herauszufinden, was nötig war, um es fÃŒr eine neue Generation neu zu erschaffen.

In diesem ersten (von zwei) Teilen ging es zunÀchst einmal Ìber das Setting selbst...


Heimkehr

Nach einer spannenden Einleitung, in der Sephiroth kurzen Prozess mit einem monströsen Feind macht (wir reden mehr ÃŒber seinen Kampfstil in Part 2), kommt die Gruppe an ihrem Ziel an: dem kleinen Örtchen Nibelheim.

Cloud Strife vor den Toren von Nibelheim

Wie angemerkt, es handelt sich um einen Ort, der fÃŒr die Story von FINAL FANTASY VII sehr wichtig ist. Hier finden nicht nur einige zentrale Ereignisse der Story statt, dies hier ist auch der Heimatort von Cloud und Tifa – ein Ort, der viele Emotionen bei den Charakteren und Fans gleichermaßen weckt.

In anderen Worten, das REBIRTH-Team konnte es sich nicht leisten, hier irgendwelche Fehler zu machen.

Zum GlÃŒck musste man bei der Erstellung dieses Gebiets, das sich in den neuen realistischen Maßstab von FINAL FANTASY VII REBIRTH einpassen sollte, nicht gerade von Null anfangen.

“Wir hatten nicht viel Arbeit mit der Neuentwicklung von Nibelheim,” sagt Director Naoki Hamaguchi.

"Wir sind ja schon ein paar Mal zu dem Dorf zurÃŒckgekehrt, beispielsweise in CRISIS CORE -FINAL FANTASY VII-, so dass es sich ÃŒber die Jahre hinweg langsam ausgedehnt hat."

“Woran wir allerdings massiv arbeiten mussten, war der Detailgrad.”

Dabei ging es nicht nur um die Erstellung detaillierter GebÀude und Szenerien wegen der höheren Auflösung des Spiels – wenngleich das Team das natÃŒrlich auch beschÀftigte. Es ging auch darum, das Dorf lebendiger zu machen, als das frÃŒhere Versionen hinbekamen.

Hamaguchi sagt: “Wenn wir nur eine 1:1-Kopie des originalen FINAL FANTASY VII, oder auch CRISIS CORE, gemacht hÀtten, dann wÀre es bei den Leuten wohl nicht so angekommen, wie es das hÀtte tun sollen. Wir mussten also die Detailstufe weiter erhöhen.

“Um das Nibelheim neu zu erschaffen, an das sich die Leute erinnerten, und diesem Teil der Story dasselbe GefÃŒhl wie im Original zu verpassen, mussten wir viele zusÀtzliche Details hinzufÃŒgen. Wir mussten die Dinge in einer umfassenderen Art zeigen."

Diese Hingabe zum Detail lÀsst sich in der Anfangsszene erkennen, wo man in der Siedlung umherwandert, Leute trifft und Clouds Vergangenheit erkundet.

Claudia Strife, the mother of Cloud Strife

Touristenattraktionen

Es gibt eine Menge, was man in Nibelheim tun kann. Man kann Clouds Mutter Claudia besuchen, auf dem Wasserturm in Erinnerungen schwelgen, in Tifas Zimmer Klavier spielen und ihre Klamotten begutachten und vieles mehr. Viel davon mag den Fans des Originals bekannt vorkommen.

“Offenkundig haben die Leute eine Menge Erinnerungen an einige der Interaktionen, auf die man hier stoßen kann", sagt Hamaguchi-san. "Wir wollten sie miteinbinden, um fÃŒr eine authentische Erfahrung zu sorgen.”

Cloud spielt das Piano in Tifa's Haus wÀhrend des Nibelheim Flashback

Aber das Team hat nicht nur Momente aus dem Original nachgebildet, sondern auch neue Elemente hinzugefÌgt, die die Spieler:innen entdecken können.

Hamaguchi-san erklÀrt: “Der Grund, warum wir diese Dinge zu Nibelheim und dem Spiel im Allgemeinen hinzugefÃŒgt haben, war nicht der bloße Wunsch, irgendwas hinzuzufÃŒgen. Es ging viel mehr um die Frage: Wie machen wir dieses Dorf realistischer? Wie stellen wir es an, dass es sich bewohnt anfÃŒhlt und eine eigene AtmosphÀre hat?

“Es gibt beispielsweise kleine Interaktionen wie Zangans Sportkurs, die sich real und passend fÃŒr das Dorf anfÃŒhlen. Es vermittelt den Gedanken, dass Leute dort tatsÀchlich ihr Leben leben.

"Und wenn man in der Gegenwart zum Dorf zurÃŒckkehrt, dann sieht man, dass diese Sache auf bestimmte Weise weitergefÃŒhrt wurde.”

Die kleinen Details

Bei der Ausstattung des Dorfs und seiner Bewohner mit Leben und Charakter lag der Fokus nicht nur auf interaktiven Elementen. Das Dorf steckt voller kleiner Details und Storytelling durch die Umgebung, was fÃŒr das GefÃŒhl eines echten, authentischen Ortes sorgt – und einiges davon leitet auch Dinge in die Wege, die sich spÀter im Spiel ereignen.

“Es gibt beispielsweise einen leeren Platz am hinteren Ende des Dorfs, wo einfach nur jede Menge Katze herumstreunern und sich versammeln,” sagt Hamaguchi-san. “SpÀter, wenn man zurÃŒckkommt, spielt eine dieser Katzen sogar eine Rolle in einer Quest.

"Durch das HinzufÃŒgen dieser Dinge und ihre Miteinbeziehung in Quests wurde wirklich das GefÃŒhl entwickelt, dass es sich um einen organischen Ort handelt – ein lebendes, atmendes Dorf. Und das ist es, wie die Spieler:innen das wahrnehmen sollen.”

Die Katzen die sich in Nibelheim versammelt haben wÀhrend der Flashback Szene in FINAL FANTASY VII REBIRTH

Fan-Service

Die Adleraugen unter euch haben in Tifas Zimmer vielleicht ein Poster entdeckt, auf dem die Silhouette eines bestimmten, beschlagenen KampfkÃŒnstlers zu sehen ist – jemand, der Spieler:innen von FINAL FANTASY VIII bekannt vorkommen könnte.

Poster in Tifa's Zimmer wÀhrend des Nibelheim Flashback

Hat hier jemand Xell gesagt? Nun ja, dabei handelt es sich aber nur um ein kleines Beispiel davon, wie das Team in Nibelheim und darÃŒber hinaus der FINAL FANTASY-Serie liebevoll huldigt.

“Wir hatten uns vorgenommen, so viel wie möglich ins Spiel zu stopfen,” sagt Hamaguchi-san mit einem Grinsen. “Ihr werdet sicher jede Menge Referenzen auf die gesammelten FINAL FANTASY VII-Titel entdecken, aber auch auf die FINAL FANTASY-Serie an sich.

“Wir haben jede Menge Dinge hinzugefÃŒgt, einfach nur um die ergebenen Fans zum LÀcheln zu bringen.”

Anders gesagt, Fans sollten im gesamten Spiel auf Poster und andere Details achten!

Cloud sitzt auf dem Wasserturm in Nibelheim

Die Erweiterung von Berg Nibel

WÀhrend Nibelheim bereits gut eingefÃŒhrt war, war die Umgebung des Dorfes erheblich weniger ausgearbeitet. Schließlich hatten Fans bislang noch nie die Chance, sie zu erkunden.

Hamaguchi-san betont: “Bei der Reise von Nibelheim zum Reaktor ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Großteil dieses Abschnitts im original FINAL FANTASY VII nicht spielbar war.

“Er wurde durch Zwischensequenzen erzÀhlt, bis zu der Szene, wo die Gruppe von der HÀngebrÃŒcke stÃŒrzt. Das war zwar auch einprÀgsam, aber dieses Gebiet konnte nicht erkundet werden.”

Der Pfad zu Berg Nibel

Das Team realisierte, dass die Wiederverwendung dieser Spielstruktur in FINAL FANTASY VII REBIRTH zu keiner befriedigenden Erfahrung fÃŒhren wÃŒrde – und der Philosophie des Spiels selbst zuwiderliefe.

“Eines der Hauptkonzepte fÃŒr FINAL FANTASY VII REBIRTH insgesamt ist, Spieler:innen die tatsÀchliche Größe der Welt erleben zu lassen,” sagt Hamaguchi-san.

“Wir dachten, dass, wenn wir diesen Abschnitt des Originals kopieren wÃŒrden – von der Ankunft im Dorf bis zur HÀngebrÃŒcke –, das einfach nicht diesen Maßstab transportieren wÃŒrde.

“Man wÃŒrde auch die Geographie dieser Region nicht verstehen, wie weit Berg Nibel vom Dorf selbst entfernt ist, wo sich im Vergleich dazu der Mako-Reaktor befindet und so weiter. Aus diesem Grund haben wir eine Menge zusÀtzlicher spielbarer Abschnitte hinzugefÃŒgt – um das GefÃŒhl zu vermitteln, welche Größe wir hier eigentlich haben.”

Das Team erstellte die Nibel-Region, um einen realistischen Maßstab zu kommunizieren, und lÀsst euch vom Dorf bis zur BrÃŒcke in Echtzeit marschieren. Bei der Erschaffung des Gebiets um Berg Nibel herum sah sich das Team einige bestehende Vorlagen aus frÃŒheren Titeln der FINAL FANTASY VII-Reihe an.

Hamaguchi-san sagt: “Wir wollten nicht nur den richtigen Maßstab haben, sondern auch die VerknÃŒpfung mit anderen Spielen in der Serie absichern. Beispielsweise waren in CRISIS CORE einige Teile zum Nibel-Gebiet hinzugefÃŒgt worden. An denen wollten wir uns bedienen, damit sich das Spiel konsistent anfÃŒhlt.”

Cloud und ein Shinra Soldat laufen in Richtung von Berg Nibel

Credits, wo sie hingehören

Wenngleich es jede Menge Bedrohungen auf dem Weg zum Berg-Nibel-Reaktor gibt, erweist sich der erste Abschnitt der Reise als Ìberraschend friedlich. TatsÀchlich dient er als Einleitung ins Spiel, wenn die Kamera zurÌckfÀhrt, ein wundervolles Neuarrangement des Hauptthemas gespielt wird und Credits Ìber den Bildschirm laufen.

Warum sind die Credits denn hier zu sehen? Hamaguchi sagt: “In den meisten FINAL FANTASY-Spielen gibt es eine Eröffnungsfilmsequenz, bei der typischerweise das Logo und manchmal Credits zu sehen sind. Das wurde lange Zeit traditionellerweise so gemacht.

“In diesem Spiel wollten wir ein bisschen was anderes machen – keine Zwischensequenz, sondern Credits, die auf dem Bildschirm auftauchen, wÀhrend die Leute tatsÀchlich spielen. Und das haben wird dann eben so gemacht.”

Sephiroth, Tifa and Cloud begin their journey to the reactor during the Niebelheim flashback

Aber es war nicht nur der Wunsch, anders zu sein, der zu dieser atmosphÀrischen Sequenz fÌhrte. Hamaguchi-san erlÀutert:

“Es gab noch einen anderen Grund. Als ich zum ersten Mal mit (Story- und Scenario-Autor) Kazushige Nojima auf die Handlung blickte, wurde uns klar, dass es eine Reise zwischen dem Dorf Nibelheim und dem Reaktor geben wÃŒrde – die Entfernung betrÀgt etwa einen Kilometer, also benötigt der Weg dorthin eine gewisse Zeit.

“Wir dachten, dass wir das Gebiet vielleicht nicht mit KÀmpfen anfÃŒllen sollten, sondern fÃŒr ein netteres Tempo sorgen, wenn wir die Spieler:innen einfach die Szenerie erleben lassen, die Natur rund um Berg Nibel, so dass sie erleben, was fÃŒr eine Art Gebiet das tatsÀchlich ist. Wir dachten auch, dass wir GesprÀche zwischen den Charakteren haben und der Geschichte den Boden bereiten könnten. DarÃŒber dann noch die Credits zu legen, ließ uns all das auf eine nette und ausbalancierte Weise machen”

Die finale Szene ist sehr wirkungsvoll – die Kombination aus Optik, Musik und Dialog erzeugt ein GefÃŒhl der gespannten Erwartung dessen, was vor unseren Held:innen liegt. Hamaguchi fÃŒgt hinzu:

“Das dient auch als eine Art Hinweis an die Spieler:innen, dass hier die Sache ins Rollen kommt. Man hatte Zeit, das Dorf zu erkunden und die Charaktere zu treffen. Und jetzt ist es an der Zeit, in die Wildnis zu gehen und dorthin, wo das Spiel wirklich anfÀngt.”

Aber wo das Spiel gerade wirklich anfÀngt, muss dieser tiefe Einblick enden... zunÀchst. In KÃŒrze werden wir euch Teil 2 prÀsentieren, in dem sich Hamaguchi-san mit dem Rest des Flashbacks auseinandersetzt, einschließlich der KampffÀhigkeiten von Cloud und Sephiroth, der Reise zum Reaktor und DIESEM legendÀren Moment.

FÃŒr mehr Artikel ÃŒber Final Fantasy VII Rebirth folgt diesen Links:

Wenn ihr den Flashback am eigenen Leib erleben wollt, dann könnt ihr das jetzt in FINAL FANTASY VII REBIRTH auf PS5 tun:

Außerdem gibt es auch eine kostenlose Demo samt Flashback:

Wir sehen uns auf dem Square Enix Blog fÌr Teil 2, und bis dahin könnt ihr uns auf Social Media folgen, um immer auf dem Laufenden Ìber das Spiel zu bleiben:

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