5 unterschätzte FINAL FANTASY-Bösewichte - Community-Version

Sie mögen nicht die bedrohlichsten Charaktere der Spieleserie sein, aber sie nötigen uns zweifellos Respekt ab.
Von tuetae

Warning: Spoiler für FINAL FANTASY, FINAL FANTASY IV, FINAL FANTASY VI, FINAL FANTASY VIII und FINAL FANTASY XIII-2.


Vor einiger Zeit beschäftigten wir uns im Rahmen der Schurkenwoche auf dem Square Enix-Blog mit einigen FINAL FANTASY-Bösewichten, die uns nicht ausreichend gewürdigt schienen.

Natürlich meldete sich die Community zu Wort. Etliche Leute meinten beispielsweise, dass ja wohl Hojo und Ultros, die beide in dieser Liste genannt wurden, wohl kaum unterschätzt werden könnten.

Denn Hojo ist der Hauptverantwortliche für die Konflikte in FINAL FANTASY VII. Und Ultros taucht in einer ganzen Reihe von FINAL FANTASY-Titeln auf, und sogar in einem Film (KINGSGLAIVE: FINAL FANTASY XV).

Ich seh's ja ein, wenigstens bei Hojo. Aber Leute, Ultros ist ein riesiger lila Tintenfisch mit einem Ego, das größer ist als seine Tentakel. Er könnte auf dem Cover eines Magazins prangen und würde immer noch zu wenig Anerkennung genießen - wenigstens wenn's nach dem Autor dieser Zeilen ginge.

Aber genug des Fanboytums. Die Community hatte etliche Alternativvorschläge am Start, und deshalb kommen hier jetzt ein paar FINAL FANTASY-Schurken, von denen ihr glaubt, dass sie mehr Aufmerksamkeit verdienen.

Caius Ballad - FINAL FANTASY XIII-2

Zu Beginn von FINAL FANTASY XIII-2 würde einem niemand den Gedanken übel nehmen, dass Caius Ballad einfach nur ein weiterer Irrer ist, der das Universum zerstören will.

Aber im Verlauf des Spiels realisiert man, dass unter der Oberfläche so viel mehr geschieht, und dass Caius in Wahrheit ein höchst komplexer und gequälter Charakter ist. Und FINAL FANTASY XIII-2 im Grunde eine verzwickte Liebesgeschichte.

Caius ist ja bis über beide Ohren in die Zeitenseherin Jul verschossen - eine Dienerin der Göttin Etro. Unglücklicherweise ist Jul mit einem Fluch des endlosen Zyklus aus Tod und Wiedergeburt beladen, mit einem Leben ewigen Leidens gestraft.

Caius' Logik besagt, dass, wenn er die Zeit selbst anhält, er seine Herzensdame von ihrem Schicksal befreien kann. Und er tut alles Erdenkliche, um dieses Ziel zu erreichen. Und ohne zu viel zu verraten: Er ist verdammt effektiv dabei.

Biggs und Wedge - FINAL FANTASY VI

Auf diese zwei Gestahlschen Soldaten trifft man gleich zu Beginn von FINAL FANTASY VI, als sie in der Stadt Narshe nach einer Esper suchen - einem seltenen Wesen von unglaublicher Macht.

Wedge und Biggs (oder Vicks für die Oldschooler unter euch) reden nicht viel, abgesehen von der Artikulation des Misstrauens gegenüber ihrer magischen Begleiterin Terra. Aber ihre Handlungen sprechen Bände. Oder sollte ich besser sagen unsere Handlungen, denn im Gegensatz zu vielen anderen FINAL FANTASY-Bösewichten dürfen wir sie auch mal selbst kontrollieren.


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Es wird sofort klar, dass die Esper-Jagd keine Friedensmission ist. Wir sind gezwungen, den megamächtigen Magitek-Mech von Biggs und Wedge zu verwenden, um eine Schneise in die Verteidigung der Stadt zu schlagen (all diese armen Hunde!).

Es ist eine brutale Szene - die Stadt ist dieser fortschrittlichen Technologie nicht gewachsen - und letztlich erreicht das Paar sein Ziel. Dummerweise reagiert die Esper auf die Anwesenheit von Terra und eine gewaltige Explosion setzt dem nicht mehr ganz so dynamischen Duo ein Ende.

Ihre Rolle im Spiel ist nicht besonders groß, aber Wedge und Biggs (oder Vicks für die Oldschooler unter euch) schaffen es dennoch, ordentlich Eindruck zu hinterlassen. Und vielleicht auch einen Krater.


Rubicante - FINAL FANTASY IV

Der Anführer der Elementarfürsten in FINAL FANTASY IV ist ein Bösewicht mit erheblich mehr Nuancen, als man ahnen mag.

Rubicante drückt dem Spiel sofort seinen Stempel auf - er führt den blutigen Angriff auf Eblan an und zerstört im Endeffekt das Leben des Gruppenmitglieds Edge.

Aber obwohl Rubicante zweifellos ein übler Typ ist, ist er doch auch überraschend ehrenhaft. Jedes Mal, wenn ihm die Leute des Spielers gegenüberstehen, sorgt er für einen fairen Kampf, indem er sie alle heilt. Und sollte man gewinnen, akzeptiert er die Niederlage mit überraschendem Anstand. Man hat sich letztlich seinen Respekt verdient.

Ebenfalls überraschend ist die Erkenntnis, dass er so etwas wie einem Codex folgt - er verurteilt beispielsweise die irren Wissenschafts-Mätzchen von Dr. Lugae (einem weiteren Schurken, der es locker auf diese Liste schaffen würde).

Und all das zusammen macht den guten alten Rubi (wie er von wirklich niemandem genannt wird) zu einer der denkwürdigsten Figuren in der FINAL FANTASY-Saga.

Außerdem sieht das Cape an dem Typ wirklich hammermäßig aus.


Artemisia- FINAL FANTASY VIII

Wie bei Caius denke ich auch von Artemisia aus FINAL FANTASY VIII nicht, dass ihr zu wenig Beachtung geschenkt wird. Sie ist prominent genug, um wenigstens in DISSIDIA FINAL FANTASY NT als spielbare Kämpferin aufzutreten.

Aber jemand von Square Enix hat die finstere Hexe so leidenschaftlich verteidigt, dass wir glauben, sie hier mit vollem Recht aufführen zu können.

Der Fairness halber muss ich sagen, dass ich verstehe, warum man Artemisia als zu wenig beachtet empfinden könnte. Manche Schurken präsentieren sich mit großer Geste. Sie schieben sich in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, zum Beispiel durch Abfackeln des einstigen Zuhauses des Spielers, die Übernahme der Unterwelt oder das Hochjagen eines halben Kontinents.

Artemisia ist anders. Sie bevorzugt die Manipulation von Ereignissen aus der Ferne - von so fern wie irgend möglich, um genau zu sein. Sie ist das ganze Spiel hindurch eine große Bedrohung, aber selten eine offensichtliche. Lange Zeit weiß die Gruppe nicht mal, dass sie existiert.

Als sie aber von ihrer Existenz erfahren und ihres irrwitzigen (aber lobenswerterweise ehrgeizigen) Plans voll und ganz gewahr werden, finden sie heraus, dass sie auch eine gewaltige physische Bedrohung darstellt. Der Kampf gegen Artemisia ist einer der denkwürdigsten und herausforderndsten Boss-Fights der ganzen FINAL FANTASY-Reihe.

Artemisia mag also nicht so plakativ sein wie manch anderer FINAL FANTASY-Antagonist. Aber sie ist mindestens so gefährlich wie ihre Kollegen. Wenn nicht gefährlicher.


Todesmaschine- FINAL FANTASY

Die Todesmaschine gehört zum Besten und Schlimmsten des originalen FINAL FANTASY.

Zum Besten, weil es sich definitiv um einen der coolsten Gegner im Spiel handelt - einen übermächtigen, zweifüßigen Roboter, der aussieht, als wäre er aus einem Science-Fiction-Film gefallen.

Zum Schlimmsten, weil die Todesmaschine eure Gruppe total fertig machen kann. An einem schlechten Tag atomisiert sie die Kämpfer des Lichts, bevor die überhaupt 'Vigra' denken können.

Und als ob seine hohe HP und nuklearen Angriffe nicht schlimm genug wären, beherrscht die mechanische Monstrosität auch noch die Kunst der Selbstreparatur und heilt sich in jeder Runde automatisch. Seien wir ehrlich: Eure Überlebenschancen sind überschaubar.

Aber wenn ihr irgendwie über die Todesmaschine triumphiert, dann werdet ihr mit einer aberwitzigen Menge Erfahrung und Gil belohnt. Aber wichtiger noch: Ihr fühlt euch richtig gut!


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